Jardine, Lisa: Der Glanz der Renaissance : ein Zeitalter wird entdeckt. Aus dem Engl. von Anne Spielmann

List, München, 1999.

464 S. : Ill. ; 22 cm Pappe

Zustand: Pappeinband, sehr guter Zustand mit Schutzumschlag, Lesebändchen. Mängelexemplarkennzeichnung --- Inhalt: Wenn sich die DG Bank in Frankfurt im Kampf um das Renommee gebende kulturelle Kapital entschließt, ihre Kunstsammlung ausschließlich auf zeitgenössische Fotografie zu konzentrieren, weil sie hier eine Alleinstellung gegenüber ihren Konkurrenten erreichen kann, dann ist dieses Vorgehen nicht neu. Nicht anders reagierte Federico da Montefeltre, Herzog von Urbino. Auch er ließ 1474 seinen Berater Vespasiano da Bistici die konkurrierenden Bibliotheken des Vatikan bis hin zu der der Universität Oxford durchforsten, um sich beim Aufbau seiner Bibliothek eine Alleinstellung in punkto Besitz bestimmter Bände zu sichern. Auch für ihn galt: Nur indem er, einer der erfolgreichsten condottieri des späten 15. Jahrhunderts, verschwenderische Summen für Kultur ausgab, konnte er für sich und seinen Hof Respektabilität erwerben. Im Licht der heutigen "corporate culture" erscheint uns Der Glanz der Renaissance nur allzu bekannt, von dem uns Lisa Jardine, Dekanin an der Fakultät für Kunstgeschichte am Queen Mary and Westfield College der Universität London, diese Episode erzählt. Doch in Hinblick auf die vorangegangene Literatur ist es eine neue Geschichte der Renaissance, die sie entdeckt. Denn in ihrer reich illustrierten Untersuchung, die ohne bibliografischen Anhang und ohne Fußnoten auskommt und auf ein breites Lesepublikum zielt, führt sie die Kunst und die Kultur der Renaissance ganz entschieden auf den neuen merkantilen Geist der Epoche zurück. Jardine weiß den materialistischen Geist in den Gemälden, den Büchern und Atlanten, den Villen und Palästen der Renaissance klug offen zu legen. Freilich hätte sie den Aufbau ihrer Untersuchung stringenter, also weniger redundant, anlegen können. Doch ihre These, dass der kaufmännische oder adelige Wille (nein: Zwang) zum Luxus Kunst und Kultur zu höchster Blüte bringen, findet reiche Belege. Darüber hinaus weist Jardine für den Standortfaktor Kultur nach: Die Liebhaber des Luxus und der Moden gewannen damals nicht nur höchstes Prestige, sondern auch neues, strategisch nutzbares Wissen. --Brigitte Werneburg GRÜ5-3 ISBN: 9783471793602 No shipping to the USA, the post office has suspended shipping due to customs issues.

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